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Besuch im Gartencenter Zulauf
Montag, 24. 04 2023

(ab) Frau Engel vom Gartencenter Zulauf begrüsste 16 interessierte Frauen vom Frauenbund Döttingen.

Sie stellte als erstes die Frage, ob uns beim Betreten des Centers etwas aufgefallen sei. Es gab diverse Vorschläge, aber niemand hatte die richtige Lösung. Es ist so, dass man beim Betreten des Centers direkt von den Pflanzen begrüsst werde und nicht etwa von Rasenmähern oder anderen Gerätschaften. Das sei dem Chef, Herrn Zulauf und seinen Angestellten sehr wichtig.

1879 gründete Johann Zulauf eine kleine Landgärtnerei mit Samenhandlung. Leider starb Johann schon sehr früh. Bis seine Söhne Hermann und Hans den Betrieb übernehmen konnten, leitete ihr Onkel Jakob das Unternehmen. 1928 begann Hermann Zulauf mit dem Ausbau der Baumschulbahn. Diese wurde dazumal noch mit Muskelkraft gezogen. In den 60er Jahren wurde das Geschäft von Hermanns Frau Rosa geführt, was zur damaligen Zeit sicher sehr aussergewöhnlich war. Später übernahm Hermann Jr. das Geschäft. Er führte auch die Aufzucht der Baumschulpflanzen im Topf ein, statt wie bisher im Freiland. Zum 100-jährigen Bestehen der Baumschulbahn wurde diese zur Dampfbahn erweitert, so wie man sie heute kennt. 1981 wurde das Gartencenter in Schinznach-Dorf eröffnet, das seit 2003 auf dem heutigen Stand ist. Das Gartencenter wird heute in der 4. Generation der Familie Zulauf geführt.

Das Gartencenter Zulauf erstreckt sich auf einer Gesamtfläche von 40 Hektaren, davon sind rund zwei Hektaren reine Verkaufsflächen. Es werden etwa 150 Leute in diversen Abteilungen beschäftigt. Vieles muss noch immer von Hand gemacht werden, zum Beispiel das Giessen bestimmter Pflanzen. Das Gartencenter verfügt über einen hauseigenen See, gespiesen vom Grundwasser der Aare. So kann der Zukauf von zusätzlichem Wasser klein gehalten werden.

Nach vielen interessanten Zahlen und geschichtlichen Hintergründen verabschiedete sich Frau Engel. Von Herrn Fankhauser, dem Pflanzendoktor, erfuhren wir, was ein insektenfreundlicher Garten auszeichnet.

Die Biodiversität fördern heisst, den Bienen und Schmetterlingen, aber auch den Wespen, Ameisen, Ohrwürmern eine artgerechte Umgebung zu gestalten.  Man merkte von Anfang an, dass Herrn Fankhauser ein insektenfreundlicher Garten sehr am Herzen liegt. Wir erfuhren, dass es auch Schädlinge wie zum Beispiel Blattläuse braucht, da diese Nahrung für Insekten sind. Daher ist es wichtig, nicht immer alles mit Gift zu bekämpfen. In einem unordentlichen Garten fühlen sich die Insekten viel wohler als in einem Garten der immer perfekt aufgeräumt, gemäht und zurückgeschnitten ist. Deshalb also auch mal eine Ecke bei der Natur- oder Blumenwiese stehen lassen oder die verblühten Blätter liegen lassen. Herr Fankhauser empfahl, sich ein Insektenhotel mit verschiedenen Öffnungen anzuschaffen, denn so bietet man diversen Insekten die Möglichkeit, sich wohlzufühlen oder auch zu überwintern. Wichtig dabei ist der Standort, idealerweise südöstlich und nie westlich (Wind und Regenseite).

Um verschiedene Insekten in seinem Garten zu haben, braucht es natürlich auch verschiedene Blumen, Sträucher und Stauden. Bienen lieben zum Beispiel den Lavendel, Blutweiderich oder das Geissblatt. Schmetterlinge hingegen mögen Veilchen, den Haselnussstrauch oder den Thymian. Insekten haben im Sommer auch Durst, daher ist es auch wichtig, ihnen eine Wasserstelle anzubieten. Dabei muss man beachten, dass sich die Insekten setzen können (keine glatten Kanten).

Unsere Schlussfolgerung nach diesem interessanten Nachmittag: man sollte die richtigen Pflanzen im Garten haben, den Garten nicht immer perfekt aufräumen und dass es für die Insekten auch Nahrung braucht um zu Überleben.

Mit neuem oder auch bekanntem Wissen verabschiedeten sich die Frauen von Herrn Fankhauser.

Die verbleibende Zeit bis zur Heimreise nutzten die Frauen, um sich im Café zu stärken und den einen oder anderen Einkauf zu tätigen und so den eigenen Garten, die Terrasse oder den Balkon insektenfreundlicher zu gestalten.

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