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​Im Schein der Laterne durch die Laufenburger Altstadt

Montag, 15.10.2018


(sw) Die Döttinger Frauenbundfrauen wurden nicht enttäuscht: Der Abstieg in die unterirdische Wehranlage, der Besuch des alten Gefängnises sowie amüsante Sagen und viel Interessantes aus der Vergangenheit liessen die zahlreich Anwesenden staunen.
Nach der herzlichen Begrüssung durch zwei stattliche Nachtwächter erreichte man bald den höchsten Punkt des Rundgangs – die Ruine Schlossberg mit Burgfried. Die Burganlage wurde einst von den Habsburgern übernommen und ausgebaut, zerfiel aber während des Dreissigjährigen Krieges zu einer Ruine.
Laufenburg – einst wichtiger Handels-, Verwaltungs- und Gerichtsplatz – florierte nicht zuletzt auch dank des Rheins, der sich für Fischer, Flösser und Karrer als markante Verdienstquelle erwies. Die mit Steinen der einstigen Burg auf Felsen gebaute Stadt erhielt dank des geschützten und gepflegten Ortsbildes 1985 den begehrten Wakkerpreis des Schweizerischen Heimatschutzes. So fallen einem die Dachgauben mit den erhaltenen Lastenaufzügen für die Futtereinlagerung, die mit Biberschwanz-ziegeln bedeckten Dächer oder die Fenstersprossen besonders ins Auge. Die charmanten Altstadthäuser, die verwinkelten kopfsteingepflasterten Gassen und die kleinen gepflegten Vorgärten tragen zusätzlich zur Schönheit des Städtchens bei.
Nach dem Abstieg ins Innere des Pulverturms, der mit seinen Schiessscharten nicht wesentlich zur Verteidigung der Stadt beitrug, lauschten die Teilnehmerinnen der Geschichte vom Fuhrmann aus der Marktgasse: Ein Mal pro Woche fuhr er zum Markt nach Basel, was einen stattlichen Verdienst einbrachte. Das viele Geld verprasste er jedoch auf dem Heimweg in diversen Wirtshäusern, sodass ihm seine Frau, die stets auf ein Mitbringsel hoffte, eines Morgens eröffnete: „Du brauchst nicht mehr heimzukommen, wenn du mir am Abend kein Geschenk mitbringst.“ So kam es, dass er in seiner Not bei der Rückkehr drei vor der Haustüre gefundene Kröten in einen Sack steckte. Tags darauf bedankte sich seine Frau überschwänglich für das kostbare Geschenk. Die drei Kröten sollen der Sage nach zu Gold geworden sein!
Im Gerichtsgebäude befindet sich unter anderem ein lebensgrosses Bildnis der Regentin Maria Theresia (1717-1780), die als Mutter von 16 Kindern einige bedeutende Gesetze erliess. So führte sie die Brandversicherung ein, liess Strohdächer entfernen und förderte die Ziegeleien. Auch die Landvermessung trieb sie voran, was die Kassen klingeln liess und der ärmeren Bevölkerungsschicht zugutekam. Zudem engagierte sie sich für den Schulbesuch für Mädchen.
Beim alten Zollhaus zeigen Fotografien den ursprünglichen Zustand des Rheins. Die engste Stelle bildete eine 12m breite Schlucht mit den berühmten Stromschnellen, den „Louffen“, sprich „Laufen“. Daraus erklärt sich - zusammen mit der hier errichteten Burg - der Ortsname „Laufenburg“.
In den Genuss eines Gefangenenapéros kamen die Anwesenden im Wasenturm, der bis 1985 als Bezirksgefängnis diente. Dort fand die beeindruckende Führung bei Wasser und Brot ihr vorläufiges Ende. Schlusspunkt bildete danach ein gemütliches Beisammensein bei regen Gesprächen und einem kleinen Umtrunk.

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