Frauenkafi "Türöffner Kirchlicher Sozialdienst"
Dienstag, 17. 1.2023
Das Beste für den Menschen herausholen
(sw) Das versucht Sarah Groth jeden Tag aufs Neue. Seit mehr als sechs Jahren arbeitet sie als Sozialarbeiterin bei der Caritas Aargau und berät seit 2020 in den Räumen des Pfarreizentrums Kleindöttingen Menschen, die aus verschiedenen Gründen an den Rand unserer Gesellschaft geraten sind. Die Beratungen sind gratis, freiwillig und erfolgen unabhängig von Religionszugehörigkeit, Herkunft und Geschlecht. Es braucht keine Anmeldung, die Türen sind stets offen.
Ist die Hemmschwelle erst einmal überschritten, stellt sich in den Gesprächen oft heraus, dass viel mehr hinter dem aktuell vorherrschenden Problem- sprich der Spitze des Eisberges- liegt.
Es braucht nicht nur ein offenes Ohr, sondern grundlegende Abklärungen und das Wissen um die richtigen Zugänge zu Hilfsangeboten.
Damit kommt der Kirchlich Regionale Sozialdienst Aare-Rhein-Surb auch dem Diakonischen Auftrag der Kirche nach: Armutsbetroffene stützen, für Einsame da sein, Ängstlichen Mut machen.
Gerade im Armutsbereich steuert der KRSD vieles bei. Mehr als die Hälfte der Anträge befassen sich mit Rechtsfragen, Schulden und Materiellem. Danach folgen soziale Anliegen wie gesellschaftliche Isolation oder häusliche Gewalt.
Ziel bei alledem ist stets, dass die Menschen wieder „auf eigenen Beinen stehen“ können.
Dazu helfen auch diverse Projekte und Angebote wie zum Beispiel die „mit mir“-Patenschaft. Als Götti oder Gotte wird einem Kind Zeit und Zuwendung geschenkt und dadurch Abwechslung in dessen Freizeit gebracht. Erschöpfte und überlastete Alleinerziehende oder Eltern, denen die Kraft fehlt, um für ihr Kind da zu sein, erhalten so etwas „Luft zum Atmen“.
Unter online-hilfe.caritas-aargau.ch stehen des Weiteren in sieben Sprachen Informationen zu Krankenkasse, RAV, Sozialhilfe, Kinderzulagen, Integration, rechtliche Fragen zur Verfügung.
Die Anwesenden durften viel Interessantes aus Sarah Groths Arbeitsalltag erfahren. Die aufgezeigten Fallbeispiele und Zahlen der erfolgten Beratungen stimmen nachdenklich. In unserer nächsten Umgebung leben viele Armutsbetroffene, denen zu wünschen ist, dass sie den Schritt aus ihrer schwierigen Situation heraus wagen und sich Hilfe holen.