Städtliführung Klingnau
Freitag, 03.05.2019
(sk) Am 3. Mai 2019 entdeckten 21 Teilnehmer das Städtli Klingnau. Die Städtliführerin Gisela Scherrer lotste die Interessierten an verschiedene Plätze der Altstadt.
Der Tauschvertrag vom 26. Dezember 1239 zwischen dem Kloster St. Blasien und dem Thurgauer Freiherrn Ulrich von Klingen war die Insel Beznau gegen einen Schotterhügel. Auf diesem Hügel über der Aare erbaute Ulrich von Klingen Stadt und Schloss. Der Sohn Ulrichs, Walther von Klingen, verkaufte die Stadt 1269 an den Bischof von Konstanz. Im Jahr 1586 fiel die gesamte Oberstadt dem Brand zum Opfer. Die Stadt wurde danach bis auf wenige Baulücken wieder aufgebaut. Weil viele Häuser damals aus Holz gebaut waren, traten immer wieder Brände auf. Der letzte grosse Brand zerstörte 1883 die Häuserzeile vom „Rebstock“ bis zum „Höfli“. Während der französischen Revolution herrschte grosse Armut in Klingnau. Auch mussten die Klingnauer Militärdienst leisten. Ein einschneidendes Ereignis war die Errichtung eines Spitals. Im Jahr 1814 waren bis zu 2‘500 kranke Soldaten in Klingnau untergebracht. Täglich starben 30 bis 90 Soldaten an Typhus, insgesamt etwa 3‘000, die dann im kaiserlichen Gottesacker in einem Massengrab beigesetzt wurden. Auch 28 Klingnauer fielen der Seuche zum Opfer. Johann Nepomuk Schleuniger gründete 1856 das katholische Kampfblatt „Die Botschaft“, das im ganzen Kanton Verbreitung fand, und heute noch die Regionalzeitung vom Zurzibiet ist. Die Bevölkerung lebte von der Landwirtschaft, dem Rebbau und etwas Handwerk. Erst im 20. Jahrhundert wurden Fabriken gebaut, es wurden Schuhe, Rohrmöbel und Zigarrenkistchen produziert.
Die Städtliführerin erzählte von Ida Fehr, welche Klingnau einiges vermachte und vom Buch „Fränzelis Kinderjahre“ von Marie Beyme. So kam viel Wissenswertes über die Stadt Klingnau zusammen.
Nach der Führung durchs Städtli haben sich die Teilnehmer bei einer feinen Pizza über das Gehörte ausgetauscht und wieder einmal festgestellt, dass es auch sehr Interessantes in der näheren Umgebung zu erfahren gibt…